Am Dienstagmittag brach ein verheerendes Feuer in einer Chemiefabrik am östlichen Stadtrand von Braunschweig aus, das die örtlichen Behörden und Rettungskräfte vor enorme Herausforderungen stellte. Die Flammen schlugen zeitweise bis zu 30 Meter hoch aus dem Gebäude. Das Unternehmen, das eine Vielzahl chemischer Produkte abfüllt, sah sich mit der Freisetzung gefährlicher Chemikalien konfrontiert, beispielsweise Aceton.
Die ersten Löschversuche der örtlichen Feuerwehr scheiterten, und das Feuer griff rasch auf weitere Gebäude über. Mehr als 60 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehrleute und Polizisten, wurden mobilisiert, um gegen die Flammen anzukämpfen. Durch mehrere Explosionen in einer Halle und die Bedrohung eines unterirdischen Tanks mit 29.000 Litern brennbarer Flüssigkeit mussten sich die Einsatzkräfte zeitweise zurückziehen. Die Rauchentwicklung war enorm, was zu Evakuierungen in der Umgebung führte und den Verkehr auf mehreren Straßen beeinträchtigte.
Die Feuerwehr arbeitete unermüdlich daran, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. In der Nacht wurden mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks Mauern eingerissen, um in betroffene Gebäude zu gelangen und die Brandherde zu bekämpfen. Eine Drohne wurde eingesetzt, um mit einer Wärmebildkamera Brandherde zu orten.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Verhinderung der Ausbreitung von Chemikalien in nahegelegene Gewässer. Laut den Behörden gelangte Löschwasser mit Brandrückständen in die nahegelegenen Bäche Wabe und Mittelriede. Die Stadt Braunschweig warnte daher vor dem Kontakt mit dem verschmutzten Wasser für Mensch und Tier.
Unterstützung erhielt die örtliche Feuerwehr von verschiedenen Hilfsorganisationen und benachbarten Feuerwehren. Gegen 17:30 Uhr wurden dann auch wir mit dem GW-Licht alarmiert und nach Braunschweig entsandt. In enger Zusammenarbeit mit anderen Ortsverbänden und Hilfsorganisationen leisteten wir alle wertvolle Hilfe bei der Ausleuchtung der Einsatzstelle, technischen Unterstützung der Feuerwehr sowie der Versorgung der Einsatzkräfte.
Besonders hervorzuheben ist die effektive, gute und mehr als kollegiale Zusammenarbeit zwischen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig sowie den verschiedenen Hilfsorganisationen wie den Johannitern, Maltesern, DRK und dem ASB und dem THW. Was dieser Einsatz erneut gezeigt hat - nur zusammen sind wir stark. Und wir sind stolz, Teil einer solch tollen Familie zu sein.
Nach stundenlangem Einsatz gelang es den Einsatzkräften schließlich, den Brand unter Kontrolle zu bringen und die Situation zu stabilisieren. Die genaue Ursache des Feuers wird derzeit noch von den Behörden ermittelt, während die Aufräumarbeiten und die Analyse der Umweltauswirkungen weitergehen.
Leider sind bei dem Brand bis Stand dieses Artikels fünf Kollegen verletzt worden. Wir wünschen diesen von tiefsten Herzen eine schnelle Genesung.